Infoartikel Reifenwechsel

Wann ist es an der Zeit die Reifen zu wechseln?

Autoreifen sollten immer sowohl auf die Umgebungstemperatur als auch auf die Untergrundbeschaffenheit abgestimmt sein. Sie sollten immer eine optimale an die vorherrschenden Witterungsbedingungen angepasste Bereifung haben, denn diese ist ausschlaggebend für die Fahrsicherheit Ihres Fahrzeugs.

Daher gilt in Deutschland auch die situative Winterreifenpflicht. Sobald winterliche Witterungsbedingungen herrschen, auf den Straßen Schneematsch, Schnee oder Eis liegen, müssen Reifen benutzt werden, die für diese Straßenverhältnissen angepasst sind.

Wie sind Reifen gekennzeichnet?

Reifen haben zunächst eine sogenannte DOT-Nummer. Dies ist eine Folge von vier Ziffern. Die DOT-Nummer gibt an, wann der Reifen hergestellt wurde. 1916 steht zum Beispiel für die 19. Woche des Jahres 2016.

Zudem ist auf dem Reifen eine Folge von Zahlen und Buchstaben angebracht, die angeben, für welches Fahrzeug der Reifen gedacht ist. Ein Beispiel kann 175/70 R 13 82T sein. Die erste Zahl gibt die Breite des Reifens in Millimetern an. Die Zahl nach dem „/“ gibt das Höhen-Breiten-Verhältnis des Reifens an.

Danach folgt ein Buchstabe, der die Bauart des Reifens angibt. R steht für „radial“. Dieses ist die heute übliche Reifenbauart. Es gibt noch D für die diagonale Bauart. Diese ist häufig bei Oldtimern im Einsatz und B weist auf die Gürtelbauart hin. Folgt dem R noch ein F, handelt es sich um einen Runflat-Reifen.

Die darauf folgende Zahl gibt den Durchmesser der Felge an. Danach folgt eine Kombination aus zwei Zahlen. Mit diesen werden der Lastindex oder die Tragfähigkeitskennziffer angegeben. Die Zahl gibt an, welcher Belastung der Reifen bei einem bestimmten Reifendruck ausgesetzt werden darf.

Der nachfolgende Buchstabe gibt die maximale Geschwindigkeit an. Ein T entspricht beispielsweise 190 km/h.

Hat man also einen Reifen, der mit 255/50 R16 91 S gekennzeichnet ist, dann ist der Reifen 255 mm breit und 50% von 255mm von der Felge bis zu Lauffläche hoch. Zudem passt der Reifen auf eine 16-Zollfelge.

Reifensuche
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Winterreifen

Bei winterlichen Temperaturen eignen sich vor allem Winterreifen. Diese sind insbesondere für den Einsatz bei niedrigen Temperaturen, Matsch, Schnee und Glätte optimiert. Sie sind erkennbar an dem Bergpiktogramm mit Schneeflocke (Alpine-Symbol) an der Reifenflanke oder tragen auch die Kennung M+S („Matsch + Schnee“).



Diese Winterreifen haben im Gegensatz zu anderen Reifen über die gesamte Lauffläche Lamellen, also zickzackförmige Furchen in den Profilblöcken. Hierdurch werden im Profil Griffkanten gebildet, die einen vergleichsweise guten Halt auf Schnee und Matsch geben. Zudem sind die Reifen aus einer speziellen, weichen Gummimischung. Diese hat bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt eine ausreichende Flexibilität und Haftung.

Sommerreifen

Sommerreifen werden vor allem den Fahranforderungen bei wärmeren Wetterbedingungen gerecht. Diese Reifen haben meist keinen speziellen Hinweis auf ihre besondere Tauglichkeit, sondern haben lediglich die übliche alphanumerische Reifenkennzeichnung auf der Reifenflanke.

Bei diesem Reifentyp sind das Profil und wie auch die Gummimischung auf einen Einsatz ohne Schnee und Eis ausgelegt. Sie haben vergleichsweise wenige Einschnitte in den Profilblöcken und werden aus einer eher härteren Gummimischung hergestellt, welche die erforderliche Steifigkeit auch bei sommerlichen Temperaturen beibehält. Die Reifen bekommen dadurch eine ausreichende Stabilität der Profilblöcke beim Abrollen.

Ganzjahresreifen

Eine Mischung zwischen Winter- und Sommerreifen sind sogenannte Ganzjahresreifen, die auch als Allwetterreifen bezeichnet werden. Sie können bei gemäßigten winterlichen und sommerlichen Witterungsbedingungen benutzt werden. Sie wurden als Kompromiss zwischen Winter- und Sommerreifen konzipiert. Auf den meisten Ganzjahresreifen ist auf der Reifenflanke das Alpine-Symbol zu sehen. Sie entsprechen daher auch den Anforderungen der StVO hinsichtlich der Nutzung von Winterreifen.


Allwetterreifen haben ein Profil, das die typischen Winter- und Sommerreifenprofile kombiniert. Sie besitzen also sowohl Längsrillen, die das Ableiten von Wasser übernehmen, aber auch Lamellen, die bei Schnee und Glätte für genügend Halt sorgen.

Was ist besser: Ganzjahresreifen oder Winterreifen?

Es hängt von den Bedürfnissen des Fahrzeughalters ab, ob man besser Ganzjahresreifen oder Winterreifen und Sommerreifen im Wechsel benutzt. Ganzjahresreifen stellen einen Kompromiss dar, um eine möglichst breite Palette an Anforderungen auf einmal zu erfüllen. Es kann für den Fahrer nützlich sein, all diese Vorteile auf einmal zu haben. Dagegen ist der Kompromiss aber auch ein Nachteil, denn im Winter sind die Reifen nicht so gut wie Winterreifen und im Sommer nicht so gut wie Sommerreifen. Daher sollte man die Entscheidung immer unter Beachtung der Aspekte Fahrsicherheit und Wirtschaftlichkeit beantworten.

Der Vorteil von Ganzjahresreifen ist, dass man nicht jedes Jahr zweimal die Reifen wechseln muss. Man spart Zeit, Werkstattkosten und Lagerraum. Allerdings sind Ganzjahresreifen im Winter, vor allem bei Schnee und Glätte, nicht so leistungsfähig wie extra für diese Witterung konzipierte Winterreifen. Sie besitzen im Gegensatz zu den Winterreifen weniger Lamellen und greifen daher auf stark verschneiten Untergrund nicht so gut.

Ganzjahresreifen sind aufgrund des für den Wintereinsatz gemischten Profils aber auch bei wärmeren Temperaturen weniger geeignet als Sommerreifen, um Aquaplaning zu vermeiden. Entsprechende Profile von Sommerreifen haben breitere Rillen und sind deshalb in dieser Hinsicht leistungsstärker.

Ganzjahresreifen haben zudem bei höheren Temperaturen längere Bremswege, was auf die vergleichsweise weiche Gummimischung zurückzuführen ist. Die weichere Gummimischung wird verwendet, um bei niedrigen Temperaturen für eine bessere Haftung zu sorgen. Die weichere Materialmischung von Ganzjahresreifen hat bei höheren Temperaturen zudem den Nachteil, dass beim Abrollen mehr Reibung entsteht. Das führt zu einem erhöhten Reifenverschleiß und Kraftstoffverbrauch.

Ganzjahresreifen vs. Winterreifen

Ganzjahresreifen sollten diejenigen benutzen, die jährlich wenig Fahren und das Auto in Gegenden nutzen, in denen vergleichsweise wenig Schnee fällt und die Temperaturen weniger extrem im Winter und Sommer sind. Für Vielfahrer hingegen kann sich ein saisonaler Reifenwechsel lohnen. Gerade wenn sie in Regionen mit strengen Wintern und heißen Sommern fahren.

Quellen:
https://www.autodoc.de/info/de-ganzjahresreifen-oder-winterreifen-was-soll-man-wahlen https://www.autobutler.de/wiki/reifentypen-und-grossen